9. Stopp: Neuseeland - Die Nordinsel

27. Februar 2017

 

Seit etwa einem Monat sind wir nun schon hier in Neuseeland und haben einfach nur Glück mit dem Wetter - 2,5 Tage hat es geregnet und die restlichen Tage hatten wir strahlend blauen Himmel und Sonnenschein bei etwa 25 bis 30 Grad tagsüber! Jeder hatte uns im Voraus berichtet, wie schlecht der Sommer hier gewesen sei - und viele andere Reisende hatten offenbar größtenteils nur Regen während ihres Neuseelandaufenthalts (sorry Coco). So dachten wir, wir müssen das Wetter ausnutzen, so lange es gut ist. Doch da die Vorhersage auch für die kommende Zeit toll aussieht, nehme ich mir heute etwas Zeit, um ein Paar Bilder hochzuladen.

 

Unser Bild von Neuseeland nach einem Monat und über 3000 zurückgelegten Kilometern: Ein Land voller Schafe, Rinder, Hühner, Wekas, Kiwis - aber (leider) auch Moskitos und Sandflys. Ein Land, in dem man in manchen Regionen mehr Campervans als andere PKWs sieht und teilweise mehr deutsche und französische Reisende als Neuseeländer trifft. Ein Land voller Hügel und kurvenreicher Straßen, voller "Herr der Ringe"- und "Hobbit"-Drehorte oder Landschaften, die einen guten Drehort dafür abgegeben hätten. Ein Land, in dem es nicht schwer ist guten Kaffee oder gutes Sushi zu bekommen, jedoch die Preise für viele Lebensmittel im Supermarkt oft höher sind, als in Deutschland. Ein Land, dessen Bewohner fast durchweg freundlich und entspannt sind, das Wort Stress nicht zu existieren scheint und man sich gegenseitig hilft. Ein Land, das es leicht macht, sich mitreißen zu lassen, die Zeit hier zu genießen und den ganzen Tag mit einem Lächeln im Gesicht herum zu laufen. Deshalb hier nun unser neuer Reisebericht mit Fotos, um hoffentlich nachempfinden zu können, warum Neuseeland so faszinieren kann.

 

Auckland - 29. Januar bis 4. Februar

Gestartet sind wir in Auckland, wo wir 6 Nächte im Hostel eingeplant hatten, um eine Lösung für die Camper-Thematik zu finden. Bereits im Voraus (leider jedoch nur etwa 2 Wochen im Voraus) hatten wir einige Autovermietungen angeschrieben und von jeder für die Dauer, die wir den Camper anmieten wollten, nur Absagen erhalten. Deshalb spielten wir bei Ankunft in Neuseeland mit dem Gedanken, einen Camper zu kaufen, was im Vergleich zur 2 monatigen Miete oftmals billiger ist, wenn man ihn wieder verkauft bekommt (und er nicht nach kurzer Zeit einfach stehen bleibt). Und eben dieser Punkt machte uns die meisten Sorgen, denn wenn wir Anfang April voraussichtlich Neuseeland verlassen, ist Off-Season und somit kaum mehr potentielle Käufer hier - dafür aber einige, die ihr Auto ebenfalls loswerden müssen.

Also sind wir am ersten Tag erst einmal los, um die Camper-Vermieter anzulaufen. Während manche einfach wirklich komplett ausgebucht waren, waren andere (Jucy) einfach nur verdammt teuer (etwa 7200 € für 8 Wochen Miete). Also doch kaufen?!

Wir entschieden uns auf dem Rückweg, einen Gebrauchtwagen-Händler anzulaufen, um einen Überblick über die Kosten zu gewinnen. Und dort haben wir dann ganz unerwartet unseren Toyota Estima bekommen - zur Miete mit Vollkasko-Versicherung - für die komplette Zeit - sogar mit der Option zu Verlängern - und das Ganze zu einem zumindest akzeptablen Preis.

 

Nun hatten wir fast zu viel Zeit in Auckland, die jedoch durch viele Gespräche mit anderen Neuseeland-Travellern und Ausflügen in die Stadt, doch schneller rum ging, als gedacht.

Meine Highlights in Auckland waren definitiv das Treffen mit Coco und der Besuch der zwei Gewächshäuser "The Domain" mit einem so tollen Mitarbeiter, dass der Aufenthalt dort einfach ein Highlight werden musste! Erst zeigte er uns 2 Moreporks in einem Baum, danach die Frösche im Teich und erklärte uns noch verschiedenste Pflanzen - und zwar das Ganze, indem er sowohl die Tiere, wie auch die Pflanzen nachahmte! Genial! Ich habe unter anderem gelernt, wie gewisse Pflanzen hier die Bienen in ihr Inneres locken, dort für ein bis zwei Tage gefangen halten, um sie dann wieder frei zu lassen - Ziel: Bestäubung. Wie die Biene sich dabei fühlen muss, haben wir eindrücklich vorgeführt bekommen! :-)

Northland

Am 4. Februar konnten wir unseren Camper, unser zu Hause für die kommenden 2 Monate, abholen und mit der Erkundung der Nordinsel beginnen. Und schon relativ schnell konnten wir nachempfinden, warum so viele Reisende von Neuseeland schwärmen!

 

Unsere erste Woche mit unserem Toyota verbrachten wir in Northland - wie der Name schon sagt, der nördlichste Teil und dem Cape Reinga als nordwestlichstem Punkt Neuseelands, von dem aus man tatsächlich beobachten kann, wie die Tasmansee auf den Pazifischen Ozean trifft.

Wir besuchten unsere ersten Wasserfälle - die Rainbow Falls, die bestimmt nicht zu den spektakulärsten Wasserfällen zählen, aber einen ersten Eindruck von der wunderschönen Natur hier vermittelten.

Durch Zufall landeten wir dann am Waitangi Day (6. Februar) direkt in Waitangi und konnten einen Feiertag miterleben, der darauf zurückgeht, dass 1840 der "Vertrag von Waitangi" - selbstverständlich in Waitangi - von den Briten und den Maori unterschrieben wurde und der damit Neuseeland zu einem Teil des britischen Reichs machte. Hier sahen wir gleich mehrere Haka (ritueller Tanz der Maori, der unter anderem durch das neuseeländische Rugby-Team weltweit bekannt wurde) und lernten viel über die Kultur der Maori.

Des weiteren besuchten wir natürlich einige der vielen Strände - unter anderem den 90-Mile-Beach (der in Wirklichkeit zwar nur 55 Meilen - also 88 Kilometer lang ist - was aber trotzdem beeindruckend ist) und die daran anschließenden riesigen Sanddünen Te Paki.

Und unternahmen unseren ersten kleine Wanderung direkt an der Küste entlang. 

In den Waipu-Caves sahen wir unsere ersten Glühwürmchen! Hierfür muss man einfach nur mit der Stirnlampe in die Höhle laufen und dann im Inneren das Licht ausschalten und nach oben schauen, und schon hat man ein bisschen den Eindruck, als hätte man einen Sternenhimmel über sich! Die Kamera hat es leider nicht geschafft, die Glühwürmchen einzufangen, aber hier könnt ihr zumindest die Höhle sehen...

Coromandel Peninsula

Zurück über Auckland ging es für uns weiter auf die Coromandel Halbinsel. Dort besuchten wir neben der Kleinstadt Coromandel, die man innerhalb einer halben Stunde vollständig besichtigt hatte, die Cathedral Cove und mit ein zwei anderen Touristen auch den Hot Water Beach. Der Strand wurde so benannt, da mitten im Sand etwa 60 Grad heißes Thermalwasser austritt. Viele kommen mit einer Schaufel bewaffnet und graben sich im Umkreis der Quelle eine Art Wanne im Sand - wichtig ist dabei der richtige Abstand zur Quelle, denn wenn man ihr zu nahe kommt, wird es wirklich sehr, sehr heiß! Wir kamen ohne Schaufel und fanden ein freies Loch, das wir für uns nutzen konnten.

Hobbiton - 15. Februar 2017

Ja - es ist eine absolute Touri-Attraktion - aber ja, es ist einfach schön! Auch wenn man sich das Filmset natürlich mit vielen anderen teilen muss - alle 5 Minuten startet eine Tour von der Farm der Familie Alexander mit dem Ziel "Hobbiton". Die Tour kostet umgerechnet etwa 50 bis 60 Euro und dauert 2 Stunden. Ohne Tour ist es nicht möglich, das Privatgelände, das Peter Jackson vor Jahren auserkoren hat, die Heimat von Frodo und Bilbo zu werden, zu betreten. Nach dem Dreh der "Herr der Ringe"-Triologie war das Filmset komplett abgerissen worden, um für die "Hobbit"-Reihe neu aufgebaut zu werden. Und dieses Mal so, dass es aus echtem Holz und Stein auch für die Zeit nach den Dreharbeiten Bestand haben sollte (Clevere Vermarktung der Familie Alexander, die jetzt das Auenland im Garten hat). Die Tour bot manche interessante Fakten zum Dreh, über die man sich zuvor noch keine Gedanken gemacht hatte. So wollte Peter Jackson unter anderem Apfelbäume im Film haben. Doch wirkliche Apfelbäume hätten den Eindruck der kleinen Hobbits zerstört. Deshalb mussten kleinere Bäume - in dem Fall Pflaumenbäume - zu Apfelbäumen werden. Da diese jedoch bekanntlich erweise keine Äpfel tragen und andere Blätter haben, musste die Crew alle Früchte und Blätter abpflücken und künstliche Blätter und Äpfel an den Baum hängen.

Zum Abschluss der Tour gab es noch ein Bier im "Green Dragon" und im Bus zurück zur Farm wurden - untermalt mit der bekannten Melodie aus ´"Herr der Ringe" noch ein paar Szenen aus dem Film gezeigt.

Der Südteil der Nordinsel

Am Folgetag begannen unsere 2,5 Tage Regen, so dass wir uns entschieden, die Zeit (nach einem kurzen Abstecher im Thermalbad) auf der Straße zu verbringen und möglichst viel Strecke Richtung Süden zu machen.

Und dort fanden wir die nächsten Landschaften, die zu Drehorten wurden - aber auch ohne dass man Fan der Filme ist - tolle Wanderrouten bieten.

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Kommentare: 2
  • #1

    Frieder (Freitag, 03 März 2017 16:42)

    Ach, fantastisch! Ich finde auch Klasse, dass ihr jetzt die Karten immer direkt mit integriert, manchmal verliert man sonst den Überblick. Weiterhin gute Gesundheit und wahnsinnige Landschaften und Erlebnisse!

  • #2

    Michael&Katja (Freitag, 10 März 2017 21:49)

    Die Gegend und vorallem deine Bilder sind wunderschön.
    Wir freuen uns auf jeden Bericht�
    Wünschen euch weiterhin alles Liebe und Gute!
    Katja&Michael und die beiden die schon schlafen�