5. Stopp: Bolivien

Copacabana - Isla del Sol - La Paz - Uyuni

Anlegestelle und (sehr anstrengende) Treppen, Isla del Sol
Anlegestelle und (sehr anstrengende) Treppen, Isla del Sol

7.11.2016

 

Gerade sitzen wir in einer airbnb-Wohnung im 26. Stock mit Blick über La Paz. In zwei Stunden geht unser Nachtbus weiter in Richtung Süden - nach Uyuni. 

Was ist seit meinem letzten Eintrag alles passiert? Wir haben es geschafft die Grenze von Peru nach Bolivien zu überqueren! Dies ist scheinbar nicht selbstverständlich! So muss man darauf achten, einen Bus zu nehmen, der an der Grenze ankommt, bevor die Grenzposten schließen. Dass zwischen Peru und Bolivien eine Stunde Zeitunterschied besteht, darf man hierbei nicht vergessen. Im Bus darf dann jeder 2 bolivianische Visaanträge auf spanisch ausfüllen (wozu der zweite war, wissen wir immer noch nicht). An der Grenze angekommen, mussten wir - sowie alle anderen Passagiere - aus dem Bus aussteigen und zur Peruanischen "Migrationsstelle" laufen, um sich dort von den freundlichen peruanischen Grenzbeamten - die parallel das Fußballspiel Real Madrid gegen Legia (?) der UEFA Champions League verfolgt haben - den Ausreisestempel geben zu lassen. Im Anschluss ging es dann zu Fuß über die Grenze (etwa 100 Meter). Auf bolivianischer Seite hieß es dann wieder an der bolivianischen Migrationsstelle anstehen. Nachdem dann alles erledigt war, durften wir wieder in den Bus einsteigen und weiter ging es nach Copacabana.

Im Internet haben wir irgendwo gelesen, dass die brasilianische Copacabana scheinbar ihren Namen von dieser Stadt "geklaut" hat. Naja, entweder ist die brasilianische Copacabana auch kein schöner Platz oder dieser Ort hier in Bolivien sah mal anders aus. Uns hat es hier zumindest nicht gefallen. Weder sah die Stadt wirklich schön aus, noch waren die Menschen nett. Mit einer Ausnahme! Wir haben die drei Deutschen Kerstin, Roland und Markus kennengelernt, mit denen wir ab diesem Tag bis heute viel Spaß hatten, da wir einen Stück unserer Reise gemeinsam zurückgelegt haben.

 

Auf jeden Fall entschieden wir nach 2 Stunden Aufenthalt, nur eine Nacht zu bleiben und gleich am nächsten Morgen um 8 Uhr auf die Isla del Sol zu fahren. Wir hatten von der Italienerin Elena den Tipp erhalten, dass es hier schöner als in Copacabana sei und das war es dann auch (zumindest nachdem man den steilen Aufstieg zu seinem Hotel geschafft hat).

Die "Sonneninsel" liegt im Titicacasee und laut Inka-Mythologie hat der Sonnengott der Inka seine Kinder auf der Isla del Sol zur Erde gelassen. Diese seien die ersten Inka gewesen - vielleicht ein bisschen wie Adam und Eva.

Auf der Insel gibt es keine Autos oder Motorräder, was bei den Wegen auch keinen Sinn machen würde, sondern nur Esel. Außer Bienen, Fliegen und eben Eseln hört man nichts und wir haben erst einmal entspannt (= dreistündiger Mittagsschlaf). Am nächsten Tag holten wir die drei, die wir zwei Tage zuvor kennen gelernt hatten auf halber Strecke zum Boot ab (ganz runter und wieder hoch war uns dann doch zu anstrengend - immerhin befindet sich die Insel auch auf 3800 Metern über dem Meeresspiegel) und verbrachten einen schönen Tag miteinander, den wir mit einem traumhaften Sonnenuntergang und einem Essen im Restaurant "Las Velas" (=die Kerzen) bei Kerzenlicht - da das Restaurant über keinen Strom besitzt - ausklingen ließen. Nachdem Roland und Markus am Ende mit dem Wirt noch ein zwei Schnäpse getrunken hatten, steckte dieser uns noch Buttons in den bolivianischen Nationalfarben an und bat uns in sein Gästebuch zu schreiben. Wir im Gegenzug machten noch ein Selfie mit ihm und mit Taschenlampe bewaffnet ging es ins Bett!   

Über La Paz hatten wir nicht allzu viel positives im Voraus gehört. Dadurch, dass Kerstin, Roland und Markus jedoch ein großes airbnb-Appartement gebucht hatten (eben das, in dem wir momentan sitzen) - und uns mit darin schlafen ließen, fanden wir unseren Aufenthalt in La Paz echt super! Zu fünft besuchten wir den Hexenmarkt, fuhren mit der Seilbahn hoch und runter, kochten zusammen, spielten ein Kartenspiel, dessen Namen ich leider schon wieder vergessen habe (Sorry, Jungs!) und lachten viel!

Tour durch die Salar de Uyuni mit anschließendem Grenzübertritt nach Chile

14.11.2016

 

Tage voller Extreme und ganz besonderen Erlebnissen liegen hinter uns. So waren wir in der größten Salzwüste (oder auch Salzpfanne) der Welt "Salar de Uyuni", die mit über 10000 km² laut der Belgierin Dorothy, so groß wie 1/3 von Belgien ist - oder auch etwa viermal so groß wie das Saarland (Entschuldige Catherine ;-) ).

Im Laufe der dreitägigen Tour mit dem Guide Avel und unserem Fahrer Manuel von "Quechua-Connection" haben wir diese teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad und meist mit dem Jeep durchquert. Zudem haben wir Geysire auf 5000 m Höhe über dem Meeresspiegel besucht - was für uns ein Rekord bedeutete, da wir noch nie so hoch waren - haben einen Eisenbahnfriedhof, Lagunen in den unterschiedlichsten Farben und giftige Seen, hunderte Flamingos, wildlebende Lamas (Vikunjas) sowie eine Art von Chinchillas gesehen und wurden letztendlich nach drei Tagen an der Grenze zu Chile abgesetzt, um von dort weiter nach San Pedro in der Atacama-Wüste zu fahren - die trockenste Wüste der Welt. Hier regnet es scheinbar so viel - oder besser gesagt so wenig - dass erst nach 100 Jahren eine Kaffeetasse voll ist. Aber zu Chile mehr im folgenden Reisebericht.

 

Die Tour mit Chechua zu buchen, war auf jeden Fall genau die richtige Entscheidung! Sowohl das Team, bestehend aus Manuel, der uns drei Tage durch diese atemberaubende Landschaft in unserem "Partybus" (mit ein oder zwei Umwegen) gefahren hat, wie Avel - unserem Guide, der voller Begeisterung jede Frage beantwortet hat und uns die bolivianische Kultur näher gebracht hat und den anderen, die für die Verhältnisse grandioses Essen gezaubert haben, haben die letzten Tage zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Zudem haben wir uns mit den anderen in unserer Gruppe von Beginn an super verstanden (was, wenn man die zweite Nacht in einem Zimmer zusammen verbringt und sich mit 30 anderen eine Toilette teilen darf, alles nur halb so wild erscheinen lässt).

Grandios ist auch das Licht in dieser teilweise fast surreal wirkenden Landschaft (ein Abschnitt heißt dementsprechend auch "Salvador-Dali-Wüste"). So gab es wohl niemanden, dem das Fotografieren hier keinen Spaß gemacht hat oder nicht bei fast jedem geschossenen Foto staunend die Farben auf seinem Kameradisplay betrachtet hat.

Mit etwas Abstand zu unseren Erlebnissen in Bolivien, hier nun unser Fazit:

Bolivien hat landschaftlich Unglaubliches zu bieten, jedoch empfanden wir die Menschen (in erster Linie die bolivianischen Frauen) als eher unfreundlich. Sie haben uns nicht das Gefühl vermittelt, willkommen zu sein. Hier war Peru komplett anders! Die Peruaner scheinen sich über den Tourismus zu freuen, während die Bolivianer(innen) eher genervt davon erschienen. So wurden wir in Restaurants unfreundlich empfangen, ein Lächeln war selten und die Wartezeiten lang (45 Minuten für die Getränke und 2 Stunden fürs Essen). Deshalb hatten wir auch schnell entschieden, unseren Aufenthalt in Bolivien eher kurz zu halten - und so war es für uns ideal.

 

Unsere Highlights:

- Isla del Sol

- Die Tage mit Markus, Roland und Kerstin in La Paz

- Die Tour mit Quechua durch die Salar de Uyuni (!!!)

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